Interview mit Beiratsmitglied Prof. Stefan Kääb- Newsletter 02/24

 Der neu in den Beirat gewählte Prof. Stefan Kääb aus München stellt sich den Mitgliedern, Partnern und Freunden des AFNET vor und erläutert, was ihm in der Beiratsarbeit besonders wichtig ist.

 

Neu im AFNET Beirat: Prof. Stefan Kääb, München

 

Herr Prof. Kääb, herzlichen Glückwunsch zur Wahl! Wie kam es, dass Sie für den Beirat kandidiert haben?

Ich wurde gefragt. Und ich bin schon seit der Gründung mit dem AFNET verbunden. Damals zu Beginn des AFNET stellte sich die Frage: Soll es im Kompetenznetz Vorhofflimmern Grundlagenforschung geben oder ausschließlich klinische Projekte? Daraufhin entstand unter Federführung von Ursula Ravens eine Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Mechanismen von Vorhofflimmern zu entschlüsseln. Ich hatte da von Anfang an ein Projekt, das es uns ermöglichte, eine Biobank aufzubauen, die später dann die Grundlage darstellte für viele nationale und internationale Kooperationen auf der Suche nach Markern für die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Vorhofflimmern und auch nach Signalen, die die Pathophysiologie von Vorhofflimmern besser erklären.

Nach 20 Jahren Mitarbeit als Wissenschaftler und Projektleiter im AFNET sind Sie jetzt Mitglied des Beirats. Wie wollen Sie sich dort zukünftig einbringen?

Der Beirat hat die Aufgabe, die Abläufe im AFNET zu überwachen und das AFNET zu beraten – juristisch, finanziell und strategisch. Durch meine langjährige Tätigkeit im AFNET und durch die enge Verbundenheit mit dem Lenkungsausschuss und dem Vorstand verfüge ich über sehr gute Austausch- und Beratungsmöglichkeiten. Zusätzlich habe ich auch Funktionen im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und sehe mich als ein Vermittler, der diese beiden Welten zusammenbringt. Ich glaube, das kann von Nutzen für beide sein.

Welche Aspekte der Beiratsarbeit finden Sie besonders wichtig? Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit?

Ich bin ein Mediator zwischen den verschiedenen Gremien im Hinblick auf die Förderung von Projekten und Studien. Dabei will ich mich insbesondere für die Förderung von jungen Grundlagenwissenschaftlern und klinischen Forschern einsetzen. Außerdem möchte ich die Zusammenarbeit des AFNET mit den verschiedenen Einrichtungen auf nationaler und internationaler Ebene stärken, also Kooperationen ausbauen mit dem DZHK, der deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Herzstiftung sowie mit der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie, der European Heart Rhythm Association und anderen.

 

„Das AFNET ist eine eigenständige Institution und Marke.“

 

Was wünschen Sie sich fürs AFNET? Gibt es etwas, das Sie gerne verbessern möchten?

Das AFNET ist im Lauf der Jahre eine Gruppe von Menschen geworden, die sich sehr gut kennen und sich gegenseitig vertrauen. Es wurde eine sehr professionelle Struktur aufgebaut, um uns als Forscher und Kliniker zu unterstützen. So hat das AFNET eine Sichtbarkeit bekommen und ist zu einer Marke geworden. Diese Marke gilt es zu erhalten. Vor Jahren gab es zum Beispiel die Diskussion: Geht das AFNET im DZHK auf oder unter? Da hat sich klar gezeigt: das AFNET ist eine eigenständige Institution und Marke, so dass es ein Verlust wäre, wenn es ein Teil des DZHK würde. Vielmehr sollen beide Institutionen sich gegenseitig beeinflussen und befruchten. Das Ziel ist dabei, dass immer wieder neue junge Leute nachkommen, die diese Ideen weitertragen und Vorhofflimmerforschung voranbringen.

 

Beiratsmitglied Prof. Stefan Kääb zusammen mit dem amtierenden und dem früheren Vorstandsvorsitzenden, Prof. Paulus Kirchhof und Prof. Günter Breithardt (Bilder: AFNET)

Die Fragen stellte Dr. Angelika Leute.